Dienstag, 14. Oktober 2014

Single, alleine, einsam, irgendwie aussätzig...




Kennst du die mitleidigen Blicke, die man dir zuwirft wenn du erklärst Single zu sein? Wobei sie nicht nur mitleidig sind. sie sind auch mitunter fragend. Fragend was an dir denn nicht stimmt...


Wir leben in einer Paargesellschaft. Wenn du einkaufen gehst, wirst du immer zu viel kaufen müssen, denn die Packungsgrößen sind für mindestens 2 Personen gedacht. Du kannst auch für 2 essen, dann haften die blicke die man dir zuwirft zusätzlich auch noch an deinen Speckröllchen und bekommen den Ausdruck "na, kein Wunder dass sie Single ist" (-; De facto ist es aber so, dass es gesellschaftlich als Manko abgestempelt wird wenn man nicht in einer Beziehung lebt. Bei Festen weiß man nicht so recht wo man dich hinsetzen soll, denn da kommen generell nur Pärchen. Kommst du vom Urlaub zurück wird danach gefragt ob du denn endlich jemanden kennengelernt hast, und wehe dem ist nicht so ... Mitleidsblick (-; Du bekommst im Job sicher die Zeitlich unguten Überstunden aufs Aug gedrückt, denn auf dich wartet zu Hause eh niemand. Die Frage wo du Weihnachten verbringst wird's vorsorglich gleich gar nicht gestellt usw usv. Solltest du kein Kind haben potenziert sich das ganze nochmal enorm. Dann erinnert man dich auch noch laufend an deine biologische Uhr.


Drehst du die Fragerei dann mal um, und du fragst dein in Beziehung lebendes Gegenüber mal wie es denn so läuft, bekommst du meist ein lapidares "geht eh so". Oder ein "wir sehen uns kaum", "am Wochenende haben wir wieder gestritten" oder auch ein "ist grade mühsam im Moment". Viele viele viele Menschen leben in Beziehungen und sind nicht glücklich. Sie nerven sich gegenseitig, reiben sich auf, bleiben aber dennoch beieinander um ... ja, um nicht alleine zu sein. Um nicht den Stempel "die/den will keiner" tragen zu müssen. Denn den hast du beinahe automatisch, wenn du dich entschlossen hast mal für eine Zeitlang Single zu sein.


Wenn du dich entschlossen hast, mal ausschließlich auf dich zu schaun. Zu schauen wo du denn im Leben eigentlich stehst. Mal eine Bestandsaufnahme zu machen. Mal die letzte Beziehung zu verarbeiten und in Beziehung zu dir zu gehen. Wir kennen oft unseren Partner viel besser als uns selber. Und verstricken uns in Beziehungen immer wieder im selben Muster. Suchen das, das uns fehlt im Partner. Er/sie soll uns glücklich machen. Wobei wir oft gar nicht wissen was uns glücklich macht (-;


Ich finde Auszeiten toll (-: Ich mag diese Entdeckungsreise zu mir. Ich mag das erkunden meiner Bedürfnisse. Ich mag diese Zeit in der ich nur auf mich schauen darf. Und ich glaube diese Zeit ist enorm wichtig. Es ist wie innerliches aufräumen. Eine Inventur ... eine Bestandsaufnahme. Es ist eine sehr bewusste Zeit. Es ist ein "sich selber aushalten können". Da kannst du dann irgendwann nur mit dir sein und es ist plötzlich nicht mehr eine zu viel im Raum (-:


Das ist jetzt kein Plädoyer fürs Single sein. Aber es ist ein Plädoyer fürs allein sein können. Das absolut nichts mit Einsamkeit zu tun hat. auch nichts mit "mir bleibt ja nichts anderes übrig als Dinge alleine zu machen". Man ist in Gruppen oder Beziehungen oft viel einsamer als man es mit sich alleine ist. Und es gibt wohl kaum schlimmeres als mit jemandem zu sein und sich einsam zu fühlen. Nicht mit jemandem in Kontakt treten zu können weil man mit sich nicht in Kontakt ist.


Sei du, sieh dich an, nimm dich an. Akzeptiere dein nicht perfekt sein. Salbe deine Wunden und lass sie heilen. Deck sie nicht zu um zu funktionieren. Um der Gesellschaft zu gefallen. Um ein Bild zu erfüllen das du gar nicht erfüllen kannst und magst.


Sei anders, sei wunderbar! ( und darüber dürfen sich die anderen gerne wundern (-; )


Sei einfach du, geniess dich ... und lass sie reden (((-:


www.entspannung-im-hof.at

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