Freitag, 29. Mai 2015

Blockaden, dein NEIN zu deiner Geschichte



Yoga ist die Begegnung mit Dir selbst. Die Auseinandersetzung mit dem was steif und unbeweglich in dir ist. Mit allem, was ,Nein" sagt.
Frederic Leboyer


Dein Körper kommuniziert mit dir. Es spricht in leisen Töne .. doch je länger wir nicht zuhören desto lauter muss er Signale setzen. Sag ja zu dir! Ja zu all deinen Ängsten, Unsicherheiten und auch ja zu dem was vergangen ist. Du kannst es eh nicht mehr ändern. Lass es los .. lass es das sein was es ohnehin war und gut isses (-:


Ich beschreibe Nuad ( passives Yoga, traditionelle Thai Massage ) gerne als "Aufräumen". All die kleinen und großen Verletzungen haben Spuren hinterlassen. Nicht nur in der Seele, auch im Körper. Jede Verspannung hat eine Geschichte. Die Emotion zur Geschichte verblasst mit der Zeit, die Verspannung bleibt. Und so entstehen im Laufe der Jahre viele kleine verspannte Inseln im Körper und lassen dich nicht in den Flow kommen. Ich erlebe es häufig bei der Arbeit auf meiner Matte, dass sich bei Bearbeitung verspannter Körperstellen bei den Klienten Bilder einstellen. Da hat man dann plötzlich den ehemaligen Freund vor Augen, oder Bilder einer längst vergangenen Situation. Es sind kurze Momente, aber sie weisen darauf hin dass die Blockade an dieser Stelle mit dieser Person oder Situation zu tun hat. Daher der Begriff "aufräumen".
Das bedingt natürlich einen Rahmen in dem es geschehen darf, und es gehört auch nicht automatisch zum Nuad dazu. Manchesmal ist die Arbeit eine rein körperliche, manchesmal kommen wir tiefer. Je nachdem wie bereit meine Klienten sind. Da kanns schon sein dass auch mal ein paar Tränen fließen oder einfach auch herzlich gelacht wird. Häufig ist es so, und das erlebe ich vor allem bei Klienten, die auch in psychotherapeutischer Form an ihren Themen arbeiten, als würde sich das im Kopf schon bearbeitete mit dem körperlich erlebten (beim "Aufräumen") verknüpfen und somit endlich ganz werden um dann gehen zu können. Das ist dann kein Akt mehr, in dem arbeiten gefordert ist .. da geht's nur noch ums zulassen. Um eine kurze Sequenz des "nochmal Durchgehens". Je nachdem wir schon dazu breit sind oder nicht, stellt es sich ein. Meist, wenn wir es am wenigsten vermuten .. aber es bedingt ein "ja". ein ja zu dir und deiner Geschichte, die du ja ohnehin mit dir herumträgst (-:
Ja, es sind Dinge passiert die suboptimal gelaufen sind und ja, manchesmal haben wir uns ( rückblickend) suboptimal verhalten. Aber im Grunde haben wir immer getan was für uns im Augenblick der gehbarste Weg war. Das in dem Moment bestmögliche. Mehr ging nicht und das ist auch richtig wie es war. In der Vergangenheit herumschrauben bringt nichts, aber die damals festgezurrten Schrauben wieder lösen damit sich das Werkl Körper wieder bewegen kann, sehr viel (-: Dann kann sich auch die aufgestaute Energie wieder verteilen, braucht nicht z.B. in den Knien vor sich hinbrodeln während die Schultern drauf warten dass da endlich mal was nach oben kommt und sie in Bewegung setzt. Da wird nix kommen, denn das sitzt woanders fest und ist beschäftigt dort Schmerzen zu verursachen damit mal hingeschaut wird.
Schau hin, sag ja zu dir und lass Licht rein, in die alten verstaubten Kammern der Vergangenheit ((-:
Sending sunshine (-:

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Mittwoch, 20. Mai 2015

Yoga Nidra, Yoga was ???



Auf meinen Reisen nach Asien ist mir dieser Begriff immer wieder mal begegnet. Yoga Nidra. Da es aber so viele Yogavarianten gibt, und ich nicht zwingend eine Freundin von gruppendynamischen Übungen bin, hab ich ihn zwar wahrgenommen, aber das wars dann auch schon. Im Nachhinein gesehen hätte mein Bauchgefühl aufjaulen müssen, denn Yoga Nidra ist ein Schatz! Einer, der hierzulande wohl erst geborgen werden muss (-;

Aber was ist Yoga Nidra?

Wikiyoga ( ja, nicht lachen, es gibt eine Yogaseite von Wikipedia (-: ) meint dazu:
Yoga Nidra oder Schlaf (Nidra) des Yoga (Sanskrit: योगनिद्रा yoganidrā f.) ist eine Yoga-Technik aus der tantrischen Tradition, die durch tiefe Entspannung und bewussten Schlaf den Zugang zu tiefen Bewusstseinsschichten ermöglicht. Es handelt sich hierbei um eine Yogatradition aus der Lehre Satyananda Saraswatis. Yoga Nidra ist eine systematische Methode, um vollkommene mentale, emotionale und physische Entspannung herbeizuführen. Die Übung wird üblicherweise in Shavasana ausgeführt (auf dem Rücken liegend), kann jedoch ebenso sitzend ausgeführt werden. Swami Satyananda Saraswati hat hier aus alten tantrischen Quellen eine Übung geschaffen, die es dem modernen Menschen in unserer hektischen, reizüberfluteten Zeit ermöglicht, sich problemlos in diesen für Körper und Geist revitalisierenden und aufnahmebereiten Zustand zu begeben. Mit Yoga Nidra wird darüber hinaus das Gedächtnis geschult, die Konzentration verbessert und freudiges Lernen möglich.

Soweit, so gut. Klingt ja alles hervorragend. Anstrengen muss man sich jetzt auch nicht ausserordentlich, Gruppe braucht man dazu auch keine, also gehörts unbedingt ausprobiert. Ein wenig skeptisch natürlich, denn so Wunderdingen trau ich mal prinzipiell nicht gleich über den Weg. Zumal Meditations CDs noch die zusätzliche Gefahr bergen dass man die Stimme des Sprechenden nicht mag. Wobei ich das auch von Kursen kenne. Wunderbare(r)Vortragende(r) und dann gibt er/sie bei der Mediation Texte von sich, bei denen ich mich sowas von nicht konzentrieren kann, weil sie mich an Texte der Kirche erinnern. Oder rollt das r, oder atmet zu laut oder oder oder. Sprache ist dabei also superwichtig! und ebenso super subjektiv (-; Was den einen einlullt, lässt den anderen die Sekunden zählen bis der Wahnsinn endlich vorbei ist. Aber ich bin ja wagemutig, also ran an Yoga Nidra, schaun was da dran ist.
Also mal Yoga Nidra in Google eingegeben um herauszukriegen wo man das lernen kann. Eigentlich kaum wo. Ein etwas irritierende Umstand. wie kann etwas so wunderbar funktionieren, man kanns aber nicht lernen?! Eine Yogini angeschrieben, die alle heiligen Zeiten Workshops mit Yoga Nidra gibt, aber keine Antwort erhalten. Na gut, dann halt im Selbstversuch. Google half, und ich fand ein Buch mit CD. Als ich das Begleitbuch zur CD dann in Händen hielt, war mir einiges klar. Klein, dünn, wenige wenn auch interessante Zeilen. Aber wohl nichts das man abendfüllend in einem Workshop verkaufen kann. Zumindest nicht wenn mans nicht irgendwie aufbläst (-;
Da lag sie dann herum die Cd. Einige Tage gingen ins Land mit einem "na, heute nicht" Gedanken, aber irgendwann wars dann soweit. Ohrstöpsel in die Ohren, Shavasana Stellung eingenommen und los gings. Eine angenehme Stimme liess forderte mich auf, meine Gedanken so sie denn aufkommen einfach fließen zu lassen und wanderte mit mir durch meinen Körper. Nicht ohne mich im Vorfeld darauf hinzuweisen, doch bitte nicht einzuschlafen. Ok, nicht einschlafen! Ich habe es dann ca 15 Minuten lang durchgehalten, dann musste ich den ipod abdrehen. Nicht, weil mir Stimme oder die Mediation unangenehm gewesen wären, aber ich hatte doch versprochen nicht einzuschlafen, und ich war plötzlich so unendlich müde. Dass darauf dann eines der erquickendsten Mittagsschläfchen wurde sei nur am Rande erwähnt. Aber mir war klar, das nächste Mal muss ich das am Abend machen. Habe ich auch, und erneut habe ich danach so gut und erholsam geschlafen wie schon lange nicht mehr. Und den Kopf hatte ich vermutlich auch das letzte mal in Asien so frei.


Dass Yoga Nidra nun fixer Bestandteil meines Alltags ist, brauche ich wohl nicht mehr extra erwähnen. Es in Kombination mit Nuad anzubieten ist auch nur eine logische Konsequenz daraus. Zuerst Körper zusammenräumen, danach Kopf und Körper total zur Ruhe bringen. Wenn du Yoga Nidra also mal versuchen willst, you are welcome (-: Kopf und Körper werden dich dafür lieben ((-:

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Dienstag, 19. Mai 2015

Warum ankommen so wichtig für dein weiterkommen ist



Immer häufiger finden Menschen den Weg zu mir, die schon eine Odyssee an Behandlungen hinter sich haben. X mal physikalische Behandlung, Infiltrationen, Packungen, kassenbezahlte Kurzmassagen, Strom und und und. Auf mein Nachfragen was davon denn geholfen habe folgt meist die Antwort "Kurzfristig eventuell das ein oder andere, aber in der Konsequenz ist der Schmerz immer noch wo er war". Während der Sitzung folgt diesem Satz dann ein "so genau ist noch nie jemand auf den Schmerz eingegangen" gefolgt von einem "aber ich verstehs eh, man ist eine Nummer und da wird schnell ein Programm abgespult und gut isses. Nun ja, gut sollte es wohl eher sein, denn geholfen hats ja eigentlich nix".

Warum sind so viele Behandlungen, die an sich gut wären, dennoch so wirkungsbefreit?


Dafür gibt es ein Sammelsurium an Gründen. Einer davon ist der Zeitfaktor. Oft werden Massagen verschrieben. Was ja an sich wunderbar klingt, aber in der Konsequenz eine Einheit von 10 Minuten darstellt. Ganz ehrlich, in 10 Minuten hab ich noch nicht mal in eine ruhige Atmung gefunden. Aus- und anziehen geht sich in der Zeit aber sicher aus (-; Nach der Massage geht's dann an den Strom, oder auf eine Packung, aber hopp hopp, draussen warten schon die Nächsten. Worst case wird das Ganze dann noch von anderen Patienten akustisch untermalt weil die Kabinen recht schutzlos nebeneinander liegen. Da hört man dann auch noch die Krankengeschichten der Nachbarn. Alles sehr entspannend (-;


Der ausschlaggebenste Punkt ist aber meines Erachtens, dass der Mensch nicht ankommen kann und darf. Ankommen bedingt Zeit und Ruhe!
Wenn ich im Vorfeld meiner Sitzungen nach der Vorgeschichte frage, höre ich meist nur einen Bruchteil davon. Es wird versucht das Wesentliche zu erzählen, und vieles wird nicht erwähnt, weil es vermeintlich nichts mit den akuten Schmerzen zu tun hat, oder man mit diesem Umstand schon so lange lebt, dass man gar nicht mehr erkennt dass der Körper eigentlich eine Dauersignal sendet. "Kopfschmerzen hab ich eigentlich immer, aber das ist vom Stress" oder "naja, der untere Rückenbereich tut mir schon oft weh, aber das ist eh normal, ich sitze so viel" sind Sätze die ich sehr häufig höre. "Wie es meinen Schultern geht? Na die tun weh, aber das tuns eh eigentlich immer. Jetzt kann ich halt seit Monaten den Kopf nicht mehr wirklich drehen. Ist mir beim Einparken aufgefallen." Wenn dieser Satz von einem Klienten kommt, der zur Lymphdrainage da ist, weil er/sie Wasser in den Beinen hat, ist es wohl kein Wunder, wenn diese Themen keinen Raum im Ruckzuckverfahren der Kassenbehandlung finden. Und wenn der Körper schon an vielen Stellen rebelliert, aber nur eine behandelt wird, ist es auch kein Wunder, wenn sich der Mensch danach nicht heil und ganz fühlt.


Auch das "nach der Sitzung" ist eine total wichtige Zeit. Direkt danach ins Gewand hüpfen und durch die Stadt hetzen ist manchesmal unabdingbar, weil der Termin zwischen andere Termine eingepfercht wurde um überhaupt stattfinden zu können. Und ich erlebe auch häufig, wie schwer es den Menschen fällt, danach einfach noch liegenzubleiben und "nachzuspüren". Sich einzuspüren in die Körperstellen die sich geöffnet haben und sich einfach jetzt anders anfühlen. So, als würden sie dazugehören. Wow, das ist oft ein neues Körpergefühl (-: Manchesmal ist man danach einfach auch nur müde und hat nicht sofort den Impuls wieder ins gewohnte Hetztempo zurückzugehen. Da geht's um Minuten, keine Stunden. Einfach ein wenig nachdampfen können, dann noch in Ruhe ein Glas Wasser trinken, tief durchatmen und bei sich nicht nur ankommen, sondern auch bleiben!


All das bedingt Zeit und Ruhe! Dementsprechend räume ich meinen Sitzungen viel Zeit ein. Die Ruhe kommt vom Hof, da brauch ich nicht viel tun (-; Und nein, du stielst mir keine Zeit wenn du nach der Sitzung ein wenig Zeit für dich brauchst, ich verstehe das vollkommen, und ich bin froh, wenn du sie dir nimmst (-:


Schau auf dich und tu dir gutes (-:
Sending relaxing vibes


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Freitag, 15. Mai 2015

Hollerblüte, flowerpower pur (-:



Es ist Hollerzeit, juhuuu!
Aber was hats mit dieser Pflanze auf sich und wofür ist sie gut?


Der Hollerbusch war der Lieblingsbaum der germanischen Göttin Holla, die wir als Frau Holle vor allem durch das Grimm-Märchen kennen. Die Liebe der Göttin zum Holderbusch verwundert ein wenig, denn eine besondere Busch- oder Baumschönheit ist er nicht gerade. Seine Äste sind krumm und mit einer unschönen Rinde bedeckt. Sie wirken morsch und abbruchreif. Im Winter gleicht der Busch einer zusammengefallenen greisenhaften Figur. Im Frühjahr allerdings, wenn seine weißen Blüten aus dem satten Grün der Blätter herausleuchten, besitzt er eine stille Schönheit, und da ist die Wohnung des beschützenden Hausgeistes Holla sehr wohl in ihm zu vermuten. Nicht ohne Grund also erhielt der Holunder den Namen der Göttin. Einen Hollerbusch vor dem Haus zu haben soll beschützend wirken, denn in ihm wohnen die guten Geister (-;


Abgesehen davon dass die Hollerblüten wunderschön sind in ihrer Zartheit, haben sie ein doch sehr intensives Aroma. Sie eigenen sich zum Essen, in dem man sie in Teig taucht und herausbäckt oder du machst daraus Sirup. Aber ihre wahre Wirkung entfalten sie getrocknet und als Tee getrunken.


Hollerblüten steigern die Erregbarkeit der Schweißdrüsen für Wärmereize, weshalb es zu einer vermehrten Schweißabsonderung kommt. Was sehr zielführend bei herannahenden Erkältungen und grippalen Infekten ist! Die dafür verantwortlichen Wirkstoffe und der genaue Wirkmechanismus sind jedoch noch weitgehend unklar. In jüngster Zeit wurden neue in Holunder enthaltene Wirkstoffe entdeckt (N-Phenylpropanoyl-Laminosäureamide), die das Anheften des Bakteriums Helicobacter pylori an die Magenschleimhaut verhindern. Das Anheften dieses Bakteriums an die Magenschleimhaut ist die Hauptursache für die Entstehung von Magengeschwüren. Des Weiteren führt Holunder zu einer Steigerung der Bronchialsekretion, was zur Linderung von trockenem Husten führt. Es gibt auch Hinweise darauf, dass der Holler harntreibend, abführend, schwach entzündungshemmend und antixodativ wirkt. Er entschlackt also auch noch (-:


Klein, zart und mit grosser Wirkung!


Also nichts wie raus auf die Wiesen und Blütendolden pflücken. Die legst du dann kopfüber zum Trocknen auf. Wenn sie rascheln, kannst du die Blüten von den Dolden pflücken und in ein gut verschliessbares Behältnis zum Lagern geben. Sie halten sich dann bis der Holler wieder blüht (-:


Enjoy it and have a good time ((-:
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Montag, 11. Mai 2015

Was haben Verspannungen im Rücken mit der Seele gemeinsam? Den Psoas!



Körper und Psyche. Ein Thema das immer mehr Beachtung findet und dennoch eigentlich immer noch zu wenig. Dass Stress Spuren im Körper hinterlässt wissen wir, doch ist es oft sehr schwer sie dann zuzuordnen. Und wir wollen im Grunde immer wissen wo etwas herkommt, denn dann ist es "greifbarer" und nehmbarer. Wenn ich mich eine Zeitlang übernommen habe und dann mit einem grippalen Infekt im Bett liege, kann ich das recht gut zuordnen. Bei Rückenschmerzen wird's da schon schwieriger.  Dabei ist recht oft der musculus psoas major, der grosse Lendenmuskel, liebevoll auch einfach Psoas genannt der Übeltäter. Ein Muskel, der recht direkt auf die Psyche wirkt und Schmerzen verursacht, die gerne und oft an einen Bandscheibenvorfall denken lassen.


Wilfried Ehrmann, Psychotherapeut aus Wien hat dem Psoas einen Artikel gewidmet und bringt die Thematik wunderbar auf den Punkt. Hier seine Zeilen:


Wer nie Anatomie studiert hat, wird sie nicht kennen, die Psoas-Muskelgruppe. Sie verläuft im unteren Rückenbereich und verbindet den Oberkörper mit dem Becken. Sie sorgt für eine Menge wichtige Dinge: Aufrechten Gang, gerade Schultern, die Stellung der Beine und der Wirbelsäule. Wir ‘benutzen’ sie nicht nur völlig unbewusst, wir nehmen ihre Verspannung auch nur indirekt wahr:
Verspannungen in diesem Bereich wirken sich auf das Zwerchfell und damit auf die Atemfunktion aus, werden an den Rumpf weitergegeben und können zu Schmerzen im oberen Rücken und im Schulterbereich führen.

Der Zusammenhang zwischen Atmung und Körperhaltung, den der Psoas herstellt, wird auch dadurch illustriert, dass sich in der Evolution das Gehen auf Land und die Atmung zur gleichen Zeit entwickelt haben. Entspannende und lockernde Übungen mit den Lendenmuskeln führen deshalb auch zu einem dynamischeren Beckenboden und einer freieren Atmung sowie zu einem geerdeten, stabilen Körpergefühl.
Aus der tibetischen Tradition erfahren wir, dass der Lendenmuskel letztendlich die Quelle des Egos sei. Die Arbeit mit dem Psoas kann zur Konfrontation mit den Themen Festhalten und Fixierung führen.

Darüber hinaus spielen diese Muskeln eine wichtige Rolle bei der Traumaspeicherung und Traumaheilung, so die Entdeckung von David Berceli. Die Lendenmuskeln „gelten als die Kampf-Flucht-Muskeln des menschlichen Körpers. Diese primitiven Muskeln halten wie ein Posten Wache, um das Schwerkraftzentrum des Körpers zu schützen, das sich vor dem 3. Lendenwirbel befindet. Diese Muskeln verbinden den Rücken mit dem Becken und den Beinen. Während einer jeden traumatischen Erfahrung werden die Psoas-Muskeln zusammengezogen. Um die physischen Traumakontraktionen zu heilen, müssen diese tiefsitzenden Muskeln ihre schützende Spannung loslassen und zu einem entspannten Zustand zurückkehren. Es ist allgemein bekannt, dass nach besonders dichten, stressigen oder traumatischen Erfahrungen die Menschen durch eine Massage, ein heißes Bad oder durch Übungen das Trauma auflösen und den Körper in einen gesunden Zustand bringen können. Das ist jedoch nicht der Fall, wenn es zu traumatischen Verspannungen in den Psoas-Muskeln kommt. Die Fähigkeit unseres Körpers, die Spannung in diesen Muskeln loszulassen, hat sich als Folge unseres Sozialisierungsprozesses vermindert.

Es geschieht häufig, dass angespannte und sogar beschädigte Psoas-Muskeln starke Schmerzen im unteren Rücken bewirken. Das geschieht sehr häufig bei Opfern von sexuellem Missbrauch. Oft wird übersehen, dass beim Zusammenziehen der Muskeln, wodurch der Körper nach vorne gezogen wird, sekundäre Muskelkontraktionen ausgelöst werden, die den Körper nach hinten ziehen, um den Körper aufrecht zu halten. Diese gegensätzlichen Spannungen führen dazu, dass die Lendenwirbelsäule kontrahiert wird, während sie die unteren Wirbel zusammenziehen. Damit entsteht eine Wirbelsäulenkomprimierung, die sich auf längere Sicht störend auswirken kann. Lang genug in dieser Spannung gehalten, wird dieser Zug schließlich auch sekundäre Schulter- und Nackenschmerzen verursachen.“
(…)
„Das Zittern (eines Fluchttieres nach überstandener Gefahr) ist ein natürlicher Körperprozess, bei dem die überschüssige Energie zeitgleich mit ihrer Entstehung entladen wird.

Als Menschen verfügen wir über den gleichen Mechanismus. Zu unserem Nachteil haben wir ihn jedoch behindert oder stillgelegt. Beispielsweise versuchen wir bewusst, uns nicht zu schütteln, wenn wir nervös oder überspannt werden, weil wir nicht schwach oder ängstlich erscheinen wollen. Diese Egokontrolle bringt den Körper und den Verstand in einen Konflikt. Der Körper will sich schütteln, um die überschüssige Energie zu entladen, aber der Verstand verweigert die Zustimmung. Üblicherweise gewinnt der Verstand, und der Körper muss dann einen anderen Weg finden, um mit der hocherregten Ladung umzugehen. Er macht das so, dass der Muskel angespannt und diese überschüssige Ladung festgehalten wird. Die Körpermuskeln spannen sich an und halten an der Überschussladung fest, bis später einmal die Erlaubnis zum Loslassen kommt. Wenn sie diese Chance nicht bekommen, erzeugen diese kontrahierten Muskeln einen chronischen Spannungszustand im Körper. Hierin liegt einer der Wurzeln der PTBS (posttraumatischen Belastungsstörung). Wenn die Muskeln, die beim Trauma zusammengezogen wurden, diese hohe Ladung kurz nach dem Trauma nicht loslassen, werden sie immer wieder versuchen, das zu einem späteren Zeitpunkt zu tun, um dem Körper wieder Ruhe zu geben.

Posttraumatische Reaktionen werden durch verbliebene nicht entladene Aufregungen bewirkt, die zum Zeitpunkt des Ereignisses entstanden sind. Wenn dieser hohe Erregungszustand an der Entladung im Körper gehindert wird, bleibt er in einer bio-neural-physikalischen Schleife gefangen, die ein zwanghaftes Wiederholungsverhalten bewirkt. Bevor nicht der Körper die Spannung ausschüttelt, wird der Körper dieses chronische Spannungsmuster von Schutz und Verteidigung immer wieder wiederholen. Eine Hauptkomponente der erfolgreichen Traumaheilung liegt in der Aktivierung des natürlichen Loslass-Mechanismus, der dem Körper signalisiert, dass er zu einem Zustand von Ruhe und Erholung zurückkehren kann.

Bei allen Menschen sollte sich nach dem Ende des Traumas das Nervensystem natürlich aktivieren und beginnen, alle von der traumatischen Episode verbliebenen Stresshormone oder Spannungen auszuschütteln. Dieses Schütteln sendet ein Signal an das Gehirn mit der Information, dass die Gefahr vorbei ist und dass es den Alarmzustand abschalten sollte. Wenn sich das Nervensystem selber nicht aktiviert, bleibt der Körper in einer Art von Kurzschlussschleife, bei der das Gehirn weiterhin glaubt, dass die Gefahr weiterbesteht, und gibt deshalb dem Körper den Befehl, in einem Zustand von Bereitschaft und Alarm zu bleiben.

Der Zwerchfellmuskel trägt zusätzlich zur Verspannung in diesem Bereich bei. Der Psoas-Muskel überlagert die Darmbein- und Zwerchfellmuskeln entlang des Rückenmarks. Zusammen bilden sie ein verbundenes System von Brustkorb, Becken und Beinen. Weil das ein solcher strategischer Schutzbereich ist, findet sich auch die größte Zahl von sympathischen Nerven (Kampf- oder Fluchtnerven) in dieser Gegend des Körpers.“
(David Berceli: Trauma Releasing Exercises. Book Sourge 2005, 13 -14; 16)

Eine bestimmte Reaktion auf traumatische Erlebnisse ist bei den Menschen überall auf der Welt dieselbe – ein neurologisch bedingtes ‘Zittern’, in der Bandbreite von leicht bis stark, immer beginnend in den Beinen und dem unteren Rücken und Beckenbereich.

Spezielle Übungen, die von David Berceli entwickelt wurden, lösen zuerst einmal eine akute oder chronische Muskelverkrampfung in den Psoas-Muskeln, die wir nicht bewusst steuern können, und wirken sich dann auch lösend auf die Reste von traumatischen Erfahrungen aus, die in den Muskeln gespeichert sind. David Berceli hat diese Übungen mit Erfolg in vielen Kriegsgebieten angewendet, um den traumatisierten Menschen die Folgen ihrer schrecklichen Erfahrungen zu erleichtern.


Auch im Yoga spielt der Psoas eine tragende Rolle. Gezielte Asanas helfen Blockaden im Beckenbereich zu lindern und diesen zu öffnen. Dieser Muskel ist aber ein tiefliegender und schwer "greifbarer". Also genau das richtige für Nuad. Schon die alten Thais wussten um die Wichtigkeit dieser Muskelgruppe. Dementsprechend kann Nuad sehr gezielt bei diesen Blockaden helfen. Nicht selten stellen sich bei Sitzungen dieser Art bei den Klienten Bilder im Kopf ein .. Sätze wie "sehr komisch, ich musste gerade an meinen Ex denken" sind in diesem Zusammenhang nicht selten.


Solltest du also Schmerzen in dieser Region haben und deine Orthopäden nichts organisches finden, denk ein wenig ums Eck und denk an den Psoas (-:


Hab einen feinen Tag! Scahu auf dich und tu dir Gutes (-:
Sending good and sunny vibes (-:


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Montag, 4. Mai 2015

Wetterfühligkeit wegdrücken? Das klappt gut (-:



Sonne, juhuuuu, endlich! Die runde Kugel wieder in ihrer vollen Pracht zu erleben freut wohl alle von uns. Die Endorphine tanzen Tango, und mit diesem Umstand kommt für viele auch ein wenig beglückender Umstand. Müdigkeit, Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme, und allgemeine Unlust, die ja so gar nicht zur feinen Energie die sprießenden Natur passt. Die Wetterfühligkeit. Wenn die Temperaturen von kalt auf plötzlich richtig warm schießen kann das für den Körper schon zur Belastung werden. Und schon ist alles nur noch halb so fein weil man sich so schachmatt fühlt.


Das muss aber nicht sein!
Wie immer gibt's ein paar Punkte die dir helfen können (-:


An der Spitze der Mittelfinger beider Hände sitzt der Energie-Punkt KS 9 .Von hier aus starten Energiebahnen, die den Kreislauf beleben. Drück einfach jeweils mit dem Daumen die Spitze des Mittelfingers so fest, dass ein Wärmegefühl eintritt. Pause machen und öfter wiederholen. Das ist übrigens auch ein psychoaktiver Punkt. Hochwirksam bei Ängsten!


Wunderbar funktioniert auch das Reiben am „Palast der Arbeit“. Der Punkt liegt zwischen den Knöcheln von Zeigefinger und Mittelfinger am Handrücken 1 Finger breit in Richtung Handgelenk.


Oder du reibst das "Tor des Bewusstseins", die Vertiefung im Nacken am Ende der Schädeldecke in kreisenden Bewegungen: 30 Sekunden reiben, 30 Sekunden Pause und immer wieder wiederholen.


Aufs Trinken nicht vergessen. Am besten lauwarme Getränke. Für die Kalten braucht der Körper zu viel Energie fürs Erwärmen. Und die Energie brauchen wir ja gerade ganz wo anders (-;


Du kannst dir auch kaltes Wasser über den Puls am Handgelenk laufen lassen. Allerdings nicht zu lange, sonst braucht der Körper wieder .. aber das weißt du ja schon (-: Beine hochlagern hilft natürlich auch, aber ob das im Büro so gut kommt? It's up to you. Klingt jetzt ein wenig widersprüchlich zum Beine hochlagern, aber auch Bewegung hilft. Vielleicht kannst du ja zu Fuß nach Hause gehen, oder den Einkauf zu Fuß erledigen. 30 Minuten durchgängige Bewegung bringen jeden Kreislauf auf Trab, und das muss jetzt wirklich kein Hochleistungssport sein (-;


Jetzt kann eigentlich nichts mehr passieren. Drücke, reibe, wässere und das herrliche frühsommerliche Wetter ist deins ((-:


Hab einen feinen Tag!


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