Donnerstag, 18. August 2016

Die Wellen des Lebens



Das Leben hinterlässt Spuren. Manchesmal sind es oberflächliche Schrammen, manchesmal sind es aber auch tiefe Spuren .. bleibende Narben.

Narben sind Spuren des Lebens. Narben beweisen, dass ich tiefe Liebe empfinden kann, dass ich das Leben in vollen Zügen lebe und auch verletzt oder sogar ausgehöhlt werden kann.

Du wirst merken, dass die Trauer in Wellen kommt. Wenn das Schiff sinkt, ertrinkst du, überall um dich herum sind Wrackteile. Alles um dich herum erinnert dich an die Schönheit und die Herrlichkeit dieses Schiffes, das es jetzt nicht mehr gibt. Und alles, was du tun kannst, ist, an der Oberfläche zu treiben. Du findest ein Wrackteil und hältst dich eine Weile daran fest. Vielleicht ist es ein Gegenstand. Vielleicht ist es eine glückliche Erinnerung oder ein Foto. Vielleicht ist es ein Mensch, der auch treibt. Für einige Zeit kannst du nichts anderes tun, als zu treiben. Und am Leben zu bleiben.

Am Anfang sind die Wellen 30 Meter hoch und stürzen gnadenlos über dich herein. Sie kommen im Abstand von zehn Sekunden und lassen dir keine Zeit, Luft zu holen. Alles was du tun kannst, ist, dich weiter festzuhalten und zu treiben. Nach einer Weile, vielleicht nach Wochen, sind die Wellen noch immer 30 Meter hoch, aber die Abstände zwischen ihnen werden größer. Wenn sie kommen, stürzen sie trotzdem über dich herein und nehmen alles mit sich. Aber zwischendrin kannst du atmen, du kannst funktionieren. Du weißt nie, was die Trauer auslösen wird. Es kann ein Lied sein, ein Bild, eine Straßenkreuzung, der Geruch von Kaffee. Es kann so ziemlich alles sein ... und die Welle kommt angerollt. Aber zwischen den Wellen findet das Leben statt.

Irgendwann, und es dauert bei jedem unterschiedlich lang, werden die Wellen nur noch 24 Meter hoch sein. Oder 15 Meter. Und obwohl sie immer noch kommen, vergrößert sich der Abstand zwischen ihnen. Du siehst sie im Voraus. An einem Jubiläum, an Geburtstagen, an Weihnachten, beim Landen am Flughafen. Du siehst sie kommen und kannst dich meistens vorbereiten. Und wenn sie über dich hinwegspült, weißt du, dass du irgendwie auf der anderen Seite wieder auftauchen wirst. Triefend nass, an ein winziges Stück eines Wrackteils geklammert, aber du wirst wieder auftauchen.

Zum Glaube den Worten eines alten Mannes. Die Wellen werden nie aufhören und du willst das auch nicht. Aber du wirst lernen, sie zu überleben. Und dann werden andere Wellen kommen. Und du wirst auch die überleben.

Wenn du Glück hast, wirst du viele Narben von vielen geliebten Menschen haben. Und viele Schiffbrüche."
(Autor leider unbekannt)

www.entspannung-im-hof.at


Montag, 8. August 2016

Was und wo bitte ist diese Mitte von der immer alle reden?




"Bleib in deiner Mitte", "Kümmere dich um deine Mitte", „Das tut deiner Mitte gut", "Du bist nicht in deiner Mitte"...
Sätze die du sicher schon hunderte Male gelesen hast, oder auch Sätze, die du selber gerne sagst wenn du unrund bist, dich unwohl fühlst. "Nicht in der Mitte sein" ist so ein Gefühl von neben sich stehen, sich nicht wirklich wahrnehmen und spüren können .. seinen eigenen Faden nicht finden, irgendwo am Weg ein bissl verkehrt abgebogen zu sein. Vielleicht hast du auch manchmal das Gefühl, du könntest verrückt werden. Dann bist du genau das – aus deiner Mitte ver-rückt.

Aber was bitte ist eigentlich diese Mitte?

Die Mitte ist in der asiatischen Medizin zum Beispiel das Element Erde. Dem Element Erde sind die Organe Milz und Magen zugeordnet, wobei man meist nur von der Milz spricht, wenn man dieses Organpaar meint. Beide Organe liegen in der Mitte des Körpers. Sie halten alle anderen Organe zusammen und nähren sie. Von ihnen geht alles aus. Deshalb nennt man sie „Mitte“.

Die Organe Milz und Magen nach der chinesischen Medizin entsprechen einem energetischen Konzept und haben nichts mit den Organen aus der westlichen Medizin zu tun. Sie stehen für den gesamten Verdauungsapparat. Dazu gehört auch das Gehirn, denn auch das verdaut, nämlich deine Gedanken!

Jetzt ist leicht zu erkennen, dass der Mitte die Emotion Grübeln zugeordnet ist. Wenn du zu viel nachdenkst und grübelst, verletzt du deine Mitte. Aber auch wenn du zu viel lernst, tut das deiner Mitte nicht gut. Zu viel Kopfarbeit schwächt! (nicht dass wir das nicht ohnehin wüssten (-; )

Der Aufbau und die Pflege der Energie der Mitte ist das wichtigste Prinzip in der asiatischen Medizin. Die Stärke der Mitte ist entscheidend für deine gesamte Gesundheit. Die Hauptfunktion der Mitte ist es, die Essenz der Nahrung in Blut, Qi und Säfte umzuwandeln und im ganzen Körper zu erteilen. Sie nährt also deinen gesamten Körper und alle Organe. "Wenn die Mitte stark ist, können 1000 Krankheiten geheilt werden" ist eine alte asiatische Weisheit .. und wie ich finde eine recht guter Ansatz (-:

Du spürst es wenn du in deiner Mitte bist. Alles geht leicht von der Hand, du bist im Fluss, entspannt .. easy going (-:

Was also tun um diese, deine Mitte zu stärken?

Von ausgewogener Ernährung und ausreichender Bewegung abgesehen wäre es natürlich hilfreich Stress zu dezimieren. Was jetzt nicht die einfachste Übung ist wie wir wissen. Aber es ist möglich. Gönn dir deine Auszeiten! Gönn dir Dinge und Aktionen die dich abschalten lassen. Nimm dich aus deinem Hamsterrad und sei es nur für eine oder zwei Stunden. Stell dich ein bissl neben deinen Wahnsinn und lass ihn alleine herumwurschteln für diese Zeit. Wenn gar nichts mehr geht, du weisst wo meine Matte wohnt (-; Ich begleite dich gerne durch diesen, deinen Prozess. Gemeinsam finden wir sie sicher wieder ... deine Mitte (-: