Montag, 19. Januar 2015

Jetzt entspann dich doch mal! Oder Sätze die die Welt nicht braucht (-;




Warum entspannen manchesmal so schwer fällt...


Nämlich so schwer, dass wir sogar auf sehr laute Schreie unseres Körpers nicht hören. Sei es das Pfeifen im Ohr oder der permanent wiederkehrende Kopfschmerz, der uns den Atem raubt. Dennoch machen wir weiter als wär Nichts gewesen...
Weil wir ja funktionieren müssen. Die Kinder müssen ja in die Schule, Termine müssen abgearbeitet werden und die Wohnung putzt sich ja schließlich auch nicht von selbst. Am Abend sinkst du todmüde ins Bett und wenn du Glück hast findest du sogar ein paar Stunden Schlaf. Die Kinder fordern Zeit, der Partner tut das, der Job usw usv. Alle zerren an dir. Zeit für dich ist nicht mehr nur Mangelware, sie ist auch kaum noch vorhanden. Und wenn du dann doch eine paar Minuten findest, denkst du drüber nach was du als nächstes tun musst, oder es fallen dir Dinge ein, die du vergessen hast zu tun. Puh! Das stresst mich schon beim Schreiben (-;


Dann kommen die guten Stimmen von Außen, die dir erklären: entspann dich doch! Nimm dir doch Zeit für dich! oder gar ein: Du siehst aber schlecht aus! Ganz blass um die Nase. Als ob du das nicht selber wüsstest (-; Deine Augenringe machen denen von Horst Tappert Konkurrenz. Deine kleinen Lachfalten werden zu Furchen, aber was willst du machen. Es ist eben grade stressig. Eigentlich ist es schon länger stressig .. und wenn du so drüber nachdenkst ist es eigentlich schon seit Jahren stressig. Aber das ist halt so, wenn man Kinder hat, oder wenn man die Mama pflegen muss. Oder wenn man den oder diesen Job hat. Ist doch normal dass man da rund um die Uhr auf stand by läuft. Dass man des nächtens noch darüber nachdenkt ob man eh alles richtig gemacht hat. Jede Erwartungshaltung erfüllt hat. Spürbar, dass das natürlich nicht so ist. Da und dort müsst man ja viel mehr tun .. aber das geht halt grade nicht..weil... siehe oben.


Und dann pfeift das Ohr auch noch rein. Pfeift und pfeift. Ignoriert völlig dass du ja eh schon alles tust. Der Arzt sagt dir dass es keine organischen Ursachen hat und du kürzer treten sollst. Ja, eh, und wie soll das gehen? Woher soll die Zeit zum Kürzertreten kommen? Irgendwann pfeift nicht nur dein Ohr oder dein Kopf. Das weißt du, aber du hältst das aus. Bei dir kommts nicht soweit dass du wirklich hinfällst und nicht mehr aufkommst....


Was ist so schwer an Entspannung. Entspannung ist kein Akt der täglich Stunden dauert. Man kanns natürlich so zelebrieren, aber an sich hat Entspannung mit Achtsamkeit und Wahrnehmen zu tun. Sich selbst achtsam wahrnehmen. Es hat etwas zu tun mit Grenzen setzen. Die man davor wahrgenommen hat. Wahrnehmen hat mit spüren zu tun. Spürst du dich noch? Oder spürst du nur noch den Druck. Wie würdest du damit umgehen, wenn es deinem Kind oder Partner so ginge wie es dir gerade geht. Du würdest ein Schonprogramm fahren. Würdest darauf schauen dass es entlastende Momente gibt. Würdest feststellen dass es durchaus möglich ist das Hamsterrad um ein paar Stufen zurückzufahren. Dass sich die Welt auch weiterdreht wenn nicht alles blitzblank ist oder manche Dinge einfach länger dauern. Und du hättest dabei auch kein schlechtes Gewissen. Denn das ist jetzt wichtig. Schließlich musst du darauf schauen dass es ihm/ihr möglichst schnell wieder besser geht. Du weißt ja dass die Signale des Körpers immer lauter werden, wenn er denn schon mal pfeift!


Bei unseren Lieben schaffen wir das. Was sein muss muss sein. Da bewegst du plötzlich Berge. Wenns dich selbst betrifft, ist der Berg nicht so wichtig. Das geht schon.. Schaffst du schon. Ist halt so .. vergeht eh wieder wenns ruhiger wird. War halt schon seit Jahren nicht ruhiger. Aber ist halt so..


Merkst du was?


Wo bleibst du? Wie wichtig ist es dir dass es dir gutgeht? Du bist die Stütze! Wie tragfähig ist ein Haus dass in den Grundfesten schwächelt? An dem der Sturm jahrelang gerüttelt hat. Der Regen draufgepeitscht hat. Ein Haus das sich jahrelang Allem ausgesetzt hat, ohne sich zu schützen. Irgendwann bricht das Dach ein und die maroden Mauern brechen in sich zusammen. Mag sein dass es stehen bleibt, aber es wird dann ein leichter Windstoss reichen um es einbrechen zu lassen. Und dann stehst du da und verstehst nicht warum dich eine Kleinigkeit so aus dem Ruder laufen lässt. Wie es sein kann dass eine Mickymausangelegenheit dich so in den Grundfesten erschüttern kann dass du jetzt wirklich darnieder liegst.....


Ich denke es geht nicht darum sein Leben von heute auf morgen total umzukrempeln. Das funktioniert in den seltensten Fällen schadlos. Es geht darum das Tempo zu drosseln. Auch das muss nicht gleichzeitig auf allen deiner Baustellen von 100 auf 0 sein. Denn auch das funktioniert nicht. Es ist ein Weg der kleinen Schritte. Ein achtsamer Weg. Der beginnt beim Zeit nehmen. Nimm dir Zeit für deinen Kaffee oder Tee in der Früh. Setz dich hin und sei bewusst bei dir. Das sind Minuten, keine Stunden. Und die sind da, wenn du sie dir nimmst! Schau auf deine Atmung. Du hörst auf tief zu atmen wenn du durch deinen Tag hetzt. Nimm dir immer wieder Momente wo du dich bewusst und breitbeinig auf den Boden stellst und tief atmest. Auch das dauert keine Stunden. Nimm dich raus aus den Situationen wenn du merkst es wird dir zu viel. Leg dich ein paar Minuten hin um dich zu sammeln und zu atmen. Wenn du dich nicht hinlegen kannst, geh vor die Türe. Nimm dich auch körperlich aus der Situation. Dein Kopf wird danach klarer sein. Und vergiss nicht zu atmen (-;
Ein ganz wichtiger Punkt: Geh aus deinem Kopf! Für ein paar Minuten. Das Chaos wird sich in den paar Minuten nicht legen, aber du bist wieder bei dir. Vor allem bist du aus der Situation draußen. Einen Schritt weg vom Epizentrum (-:


Es geht, glaub mir. Mit ein wenig Abstand zum Wahnsinn und ein wenig mehr Nähe zu dir. Spür dich, trau dich ... nicht immer nur die Anderen. Nimm dich so wichtig wie du deine Lieben nimmst. Du bist das tragende Gerüst deines Lebens. Dann kannst du Andere stützen weil du genug Kraft hast.
Schau auf dein Haus (-:


www.entspannung-im-hof.at

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